Obwohl die Regulierungsbehörden häufig Vorhaben innerhalb und außerhalb der Kryptobranche verfolgen, sind die Geldstrafen, die gegen digitale Börsen erhoben werden, nur geringfügig höher als diejenigen gegen herkömmliche Finanzinstitutionen.
Laut den Informationen des Verstoß-Trackers von Good Jobs First analysierte die Website 50 der höchsten Bußgelder, die Regulierungsbehörden in den vergangenen 20 Jahren gegenüber großen Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und Brokern verhängten. Die Bank of America musste rund 82 Milliarden USD für 251 verschiedenen Strafen, darunter auch für Verstöße gegen die Wertpapierbestimmungen, zahlen, während JPMorgan Chase und Citigroup mit Strafzahlungen von insgesamt 35,9 Milliarden USD beziehungsweise 25,5 Milliarden USD ebenfalls zu den am stärksten bestraften US-Banken seit 2000 gehören.
Obwohl sowohl Großbanken wie auch Kryptobörsen schon oft wegen Verletzungen des Wertpapierrechts sanktioniert wurden, legen die Daten nahe, dass Maßnahmen der amerikanischen Aufsichtsbehörden zur Durchsetzung der Gesetze gegen Kryptobörsen diese Firmen nicht einmal 1 % dessen kosteten, was im Bereich der traditionellen Finanzen anfällt. Zuvor war berichtet worden, dass von 2009 bis zu Beginn des Jahres 2021 die Strafen für kryptobezogene Verstöße in den USA insgesamt 2,5 Mrd. US-Dollar betragen haben, während aus den Daten der Organisation Good Jobs First ersichtlich ist, dass Banken, Investmentfirmen und Makler in den vergangenen 20 Jahren 332,9 Mrd. US-Dollar an Strafen gezahlt haben.
Eine der wichtigsten Maßnahmen wurde von der SEC im Zusammenhang mit Telegrams Börsengang 2018 verhängt. Das Verfahren wurde eingestellt und das betreffende Unternehmen zur Entschädigung in Höhe von 1,2 Mrd. USD und zu zivilrechtlichen Strafen im Jahr 2020 in einer Höhe von 18,5 Mio. USD verpflichtet, weil es gegen Wertpapiergesetze verstieß.