Frankreichs Notenbank-Gouverneur Francois Villeroy de Galhau erklärte, dass die Regulierung von Kryptos in Europa eine hohe Priorität genießen sollte, um zu verhindern, dass digitale Assets seine Währungshoheit herausfordern.
Auf einer Finanzkonferenz im Pariser Europlace erklärte Villeroy heute, dass die Europäische Union nur noch ein oder zwei Jahre“ Zeit hätte, um einen Regulierungsrahmen für Kryptowährungen festzulegen. Wenn man nicht handelt, besteht laut dem Gouverneur der Zentralbank das Risiko einer Aushöhlung der geldpolitischen Souveränität“ und einer möglichen Abwertung des Euro.
„Ich möchte hier die Wichtigkeit betonen: wir haben nicht mehr lange Zeit, ein bis zwei Jahre“, so Villeroy. „Sowohl bei den [„digitalen“] Währungen als auch beim Zahlungsverkehr muss man in Europa so rasch wie nur möglich vorankommen.“
Villeroy rief die EU auf, „in den nächsten Monaten einen Regulierungsrahmen zu beschließen“, in Anbetracht der zunehmenden Rolle, die Kryptowährungen auf regionalen Märkten einnehmen. Die Nutzung von Bargeld ging in den ersten Monaten zurück, eine Tendenz, die Villeroy zufolge zur „Marginalisierung der Verwendung von Notenbankgeld führt.“
Der Chef der französischen Zentralbank hat bereits früher die Regulatoren vor dem möglichen Risiko der Kryptowährungen – darunter Stablecoins und zentrale digitale Währungen der Banken (CBDCs) – warnen müssen. Im vergangenen September erklärte er, dass die großen Technologieunternehmen möglicherweise „private finanzielle Infrastrukturen und Geldsysteme“ errichten könnten – darunter auch die Emission eigener Stablecoins – was sich auf Jahrzehnte hinaus nachteilig auf die Finanzhoheit in der EU niederschlagen könnte.