Der berüchtigte Runderlass, in dem Banken angewiesen wurden, den Service für Krypto-Firmen zu beenden, wurde vor Gericht gekippt, doch Indiens Notenbank zeigt keinerlei Anzeichen, dass sie ihre Position gegenüber Kryptowährungen aufgibt.
Shaktikanta Das, Präsident der Reserve Bank of India, hat die Position der Einrichtung in einer jüngsten Pressekonferenz im Anschluss an eine geldpolitische Erklärung wiederholt und betont:
„Wir haben erhebliche Bedenken in Bezug auf Kryptowährungen, die wir auch der Bundesregierung mitgeteilt haben.“
Die Bemerkungen des Präsidenten kommen, nachdem die indische Zentralbank veranlasst worden war, zu klären, dass die Banken das inzwischen eingestellte Zirkular der indischen Zentralbank nicht weiterhin als Begründung für die Weigerung von Dienstleistungen für Kryptofirmen zitieren sollten. Kürzliche Berichte in den Medien hatten nahegelegt, dass das Schriftstück immer noch als Alibi für diejenigen Banken gilt, die mit Unternehmen aus dem Krypto-Raum nicht zusammenarbeiten wollen, auch wenn der Höchste Gerichtshof im März 2020 das Verbot für unangemessen erklärt und gestrichen hat.
Das erklärte Reportern, dass die Notenbank „die Sache klarstellen“ wolle und „dass dieses besondere Rundschreiben von RBI aufgehoben worden ist. Deshalb ist es falsch, sich auf dieses Zirkular zu beziehen.“ Trotz der Rückgängigmachung haben sich die Banken in einer generellen Atmosphäre der Ungewissheit über die Qualität der Kryptowährungen in Indien nach wie vor nur ungern für die Industrie geöffnet. Dieses Jahr deutete eine anonyme Quelle, die sich als hochrangiger Mitarbeiter des indischen Wirtschaftsministeriums ausgab, darauf hin, dass ein schon lange erörtertes pauschales Verkaufsverbot für Kryptowährungen im Lande noch eingeführt wird.
Obwohl er den Stand des Rundschreibens unbedingt klären wollte, unterstrich Das, dass sich die Banken beim Umgang mit Kunden, die mit Kryptowährungen handeln, weiterhin an Sorgfaltsmaßnahmen halten sollten. Die Notenbank hat immer wieder auf die Gefahren der Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus verwiesen, von der sie befürchtet, dass die Nutzung von Kryptowährungen diese erleichtern könnte. Gleichzeitig hat sie die Notwendigkeit einer von der Notenbank ausgegebenen Digitalwährung untersucht.