Die Behörden in Venezuela sind einem Betrüger auf der Spur, dem vorgeworfen wird, mit 23,66 Bitcoin (BTC) im Gesamtwert von 1,15 Millionen USD von seinen Kundenkonten untergetaucht zu sein, weil er seine Entführung fingiert hatte.
Douglas Rico, Direktor der wissenschaftlichen, kriminellen und kriminalpolizeilichen Abteilung Venezuelas, gab am Sonntag eine Stellungnahme ab, in der er behauptete, dass Andrés Jesús Dos Santos Hernández, 23 Jahre alt, von der wichtigsten staatlichen Polizeibehörde Venezuelas aufgrund des Vorwurfs der Geldwäsche und Betruges verfolgt werde.
Die Beamten gehen davon aus, dass Hernández wahrscheinlich die Verschleppung inszeniert hat, da die Konten seiner Kunden bei Binance seit dem mutmaßlichen Abtauchen des Venezolaners leergeräumt worden sind. Nach Angaben von Rico ist die Polizei der Ansicht, dass Hernández „eine angebliche Entführung simuliert hat, bei der er angeblich von seinen Kidnappern gezwungen wurde, sich auf die Binance-Plattform zu stellen und Transfers auf unterschiedliche digitale Wallets auszuführen, wodurch alle betreffenden Kryptoguthaben leer geräumt wurden.“
Es wird angenommen, dass sich der Tatverdächtige als Vermögensverwalter ausgab, bevor er mehrere lokale Anleger um Bitcoin bat, und die Behörden behaupteten, dass Hernández alles in allem 23,66 BTC gesammelt hatte.
In Venezuela ist Bitcoin schon lange ein weltweiter Hotspot. Die Einwohner wenden sich den Kryptowährungen zu, um etwas gegen die anhaltende Hyperinflation im Land zu tun, die in den letzten zehn Jahren herrschte.
Kryptowährungen bieten den Bürgern Venezuelas ein Instrument zur Wertschöpfung und zum Zugriff auf die internationalen Finanzmärkte sowie eine Möglichkeit zum Wechsel in US-Dollars.
Zwar hat die venezolanische Staatsführung versucht, den einheimischen Markt für digitale Anlagen zu erobern, und die Verwendung ihrer durch Öl gedeckten Kryptowährung Petro angeordnet, doch gibt es wenig Hinweise darauf, dass die Lösung seit ihrer Markteinführung eine große Akzeptanz bei den Bürgern des Gebiets findet.