Im Jahr 2021 war die Zentralbank von Nigeria (CBN) häufig in den Schlagzeilen aufgrund ihrer Maßnahmen gegen Kryptowährungen. Diese Woche hat die Behörde jedoch die Investitionen und Forschungen in die der Kryptowährung unterliegende Technologie, die Blockchain, verstärkt und einen klaren Termin für das Pilotprogramm ihrer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) festgelegt, die auf der Basis der Blockchain arbeitet.
Berichten zufolge startet die CBN das Pilotprojekt für „GIANT“, ein seit 2017 in Entwicklung stehendes CBDC-Projekt, welches auf der quelloffenen Blockchain namens Hyperledger Fabric basiert, am ersten Oktober.
Laut Rakiya Mohammed, dem Informationstechnologie-Direktor der CBN, wird die Bank vielleicht noch im Jahr 2021 einen Konzeptnachweis erbringen. Bei einem Webinar mit Interessenvertretern in dieser Woche sollen CBN-Vertreter unterstrichen haben, dass die Bank es nicht zulassen könne, den Anschluss zu verpassen, obwohl die überwiegende Zahl der Notenbanken auf der ganzen Welt Fortschritte bei ihrer eigenen CBDC-Forschung und -Ausarbeitung macht.
Als Gründe für das Vorhaben nannte die CBN die Vorteile, die ein Zentralbankgeldsystem für das makroökonomische Management, das Management des Wachstums sowie für die Förderung des internationalen Geschäfts und der Integration in die Finanzmärkte hätte.
Die möglichen Vorteile reichen aus Sicht der CBN noch viel weiter und umfassen unter anderem eine größere Leistungsfähigkeit im Bereich des Zahlungswesens und der Geldüberweisungen, eine verbesserte geldpolitische Übertragung, eine Verbesserung des Steuereinzugs und die Ermöglichung einer zielgerichteten Sozialpolitik.
Parallel zur CBN hat sich die ghanaische Zentralbank in diesem Sommer rasch auf den Weg zur Einführung einer digitalen Währung für die Zentralbank gemacht. Dieses Land hat sich selbst als Vorreiter in der Entwicklung von CBDCs auf dem europäischen Kontinent etabliert und hält von der Notenbank herausgegebene digitale Währungen für überlegen und weniger risikoreich als dezentrale Kryptowährungen.